SUSANNE MÜLLER-KÖLMEL
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Regionummer 17
Locatienummer 62
Locatie Vorden
In der Beschäftigung mit dem Ort Vorden in Gelderland begegnen mir neben traurigen Zeitdokumenten aus dem zweiten Weltkrieg, besondere Orte und zahlreiche Geschichten die mit Vorden verknüpft sind. Die Rieseneiche (Reuzeneik), die Landschaftsbilder des Künstlers J.Bilders, das Kasteel Vorden und „der Pieterpad“, der die vielen Orte miteinander verbindet.
An dem Pieterpad geht kein Weg vorbei, wie ein Pilgerweg, der einen zur Besinnung bringt, wenn man sich auf den Weg macht. Wandert man von Norden nach Süden durch die Niederlande landet man am Ende von Etappe 13 in Vorden.
Die Freundinnen „Toos und Bertje“ sind die Gründerinnen dieses 500 km langen Wanderweges. Das Denkmal auf Schloss Vorden mit deren Fußabdrücken erinnert daran. Die beiden Naturfreundinnen verbindet eine über 60-jährige Freundschaft.
Meine Gedanken, meine Assoziationen wandern hin und her zwischen Zeitgeschehen und Historie.
Sich einem fremden Ort digital annähern ist wie wandern zwischen Kopf und Bauch.
Eine bewegte Reise durch die Zeit der Pandemie wirft mich, wie jede*n andere*n auch, ins bedrohliche Zeitgeschehen und auf mich selbst zurück, führt mich an meine Grenzen, lässt mich gelähmt und erstarrt im Atelier zurück, wie in einer Blase und lässt dann doch diese Reiseerinnerungen und archaischen Bilder hervortreten.
Ich bin Märchenfan – zum einen liebe ich die Kindheitserinnerungen aus einer Zeit, in der die Welt noch in Ordnung schien.
Zum anderen mag ich die wunderbaren Metaphern, die versteckten Wahrheiten und verborgenen Weisheiten in den Märchenerzählungen.
Vorden mit seinem Schloss erscheint mir wie ein magischer Ort und genau richtig für meine Instalation aus der Serie ‘greed and feed – die goldene Gans und Jorinde‘
‘greed and feed’ bezieht sich auf permanent verändertes Zeitgeschehen und ist selbst wandelbar in Art und Anzahl der Zusammensetzung.
Susanne Müller-Kölmel ist interdisziplinär unterwegs. Sie greift zu Metaphern und verknüpft reale und imaginäre Geschehensebenen. Die vielgestaltige Bildpraxis mit einer Fülle von Gegenständlichem ist eingebunden in neue Zusammenhänge – Malerei, Zeichnung, Skulptur…
Gesellschaftliche Missstände und moralische Grauzonen lassen sich nicht wegdiskutieren, nicht weg meditieren, aber anschauen und Stellung beziehend betrachten.
Kunst schafft Freiräume in den Köpfen – erinnern hilft, denken hilft, Kunst hilft.
Mit den Märchenzitaten der Gebrüder Grimm „die goldene Gans“ und „Jorinde und Joringel“, setzt Susanne Müller-Kölmel nach dem „Ursache- und Wirkung-Prinzip“ ein optimistisches und gleichwohl deutliches Statement für ein friedliches Wohlergehen statt maßlosem Wohlstandskrieg. Wie so oft in ihren Arbeiten spielt sie mit der ironischen Brechung von Wort und Bild in der Gegenüberstellung.
Toos und Bertje tauchen hier schemenhaft wie zwei „gute Geister“ in der märchenhaften Kulisse des Schlosses auf, als wollten Sie uns erinnern an die Kraft der Natur und die Bedeutung der Freundschaft, die es zu schützen gilt.
Link zu Youtube Toos und Bertje>
DIE MÄRCHEN:
Die goldene Gans (Volksmärchen) der Gebrüder Grimm – Habgier und Neid
Zum Lohn für eine gute Tat findet der Dummling beim Holzhacken im Wald eine goldene Gans mit der Eigenschaft, dass jeder, der sie berührt an ihr kleben bleibt. „ein Herz zum Denken“. Mit Geschick, Mut, Witz und einem „denkenden Herzen“ löst er fröhlich und heiter weitere Aufgaben, staunend und neugierig.
Jorinde und Joringel ist ein weiteres Hausmärchen der Brüder Grimm. Am Ende öffnen sich die Käfige und die verwandelten Nachtigallen werden erlöst.
Februar 2021